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US-Sports: Salt Crystals holen bei den Landesmeisterschaften 3 Titel

Als sie nicht Vierter wurden, waren die Heilbronner schon mal beruhigt. Auch nicht Dritter? Langsam wurden alle unruhig. Tatsächlich Vizemeister? „Nur Kevin meinte immer nur one more, one more“, erinnert sich Sandy Kögler, Trainerin der Salt Crystals Cheerleader, an den vergangenen Samstag in Tübingen. Und tatsächlich, einer ging noch: Völlig überraschend wurde die Gruppe Crystals Xplosion in ihrer Kategorie Landesmeister und qualifizierte sich direkt für die Deutsche Meisterschaft. Die anderen beiden Formationen Double Dance und Shining Crystals wurden in ihren Sparten außerdem Zweiter und Dritter.

 

Aktuell bestehen die Salt Crystals, die zum SV Heilbronn am Leinbach gehören, aus 19 Mitglieder zwischen 17 und 36 Jahren, darunter drei Männer. Natürlich feuern sie die Footballer der Salt Miners an, auch gern, wie Sandy Kögler betont, doch eigentlich ist Cheerleading längst ein ganz eigener Sport geworden. „Ich sage immer: Das hat nichts mit amerikanischen High-School-Filmen zu tun. Wir machen Akrobatik, schmeißen Leute durch die Luft und wedeln nicht nur in kurzen Röcken mit Pompons.“

 

 

 

Kurzformat: Bei einer Landesmeisterschaft wird das alles im Kurzformat getan. Eine Minute haben die Gruppen mit vier oder fünf Mitglieder Zeit, Stunts am laufenden Band zu zeigen. Außer im Double Dance, da werden noch mehr tänzerische Elemente gefordert. Die Shining Crystals traten in der Kategorie Senior (alles ab 16) all Girl Group Stunt an, Xplosion bei den gemischten Seniors. Mit einem Titel hat dabei keiner gerechnet, immerhin traten Xplosion gegen EM-Teilnehmer an. „Wir wurden nach unseren vergangenen Auftritten ziemlich unterschätzt, aber wir hatten wirklich nur einen kleinen Fehler, alles andere hat funktioniert“, freut sich die Trainerin.

 

Dafür haben sie in den vergangenen Monaten viel gearbeitet. Die Hälfte der vier wöchentlichen Trainingsstunden flossen zwei Monate lang in die Teamarbeit. Wer mit wem zusammen antrat, hatte ganz viel mit Körpergröße  zu tun, außerdem waren es vornehmlich Mitglieder, die schon seit Jahren Cheerleader sind, quasi das alte Team. Bei den offenen Meisterschaften im April werden dann wieder alle zusammen als Mannschaft antreten.

 

Körperbeherrschung: Es ist übrigens nicht so, dass automatisch die Leichtesten auch geworfen werden. „Körperbeherrschung und Spannung ist enorm wichtig, wir probieren alle Leute in verschiedenen Positionen aus“, erzählt Sandy Kögler. Nicht zuletzt muss sich jemand da oben auch wohlfühlen. Aber ja, mancher kommt auch nicht in Frage. Kevin Goller zum Beispiel hat früher Football gespielt und genau die Status, die man sich dafür so vorstellt. Weil der Körper immer mehr litt, fing er mit dem Cheerleading an, fuhr einige Zeit sogar zweigleisig. „Mir gefällt die Vielseitigkeit und die echt angenehme Atmosphäre hier“, erzählt der 31-Jährige.

 

Die Sportarten seien schwierig zu vergleichen, jede sei auf ihre Art anstrengend, die Belastung sehr unterschiedlich. „Jetzt gebe ich eine Minute Vollgas, dafür waren früher die einzelnen Intervalle intensiver.“ Für ihn ist es wie für alle anderen auch der erste Landesmeistertitel. „Da merkt man, dass sich die viele Zeit und Arbeit gelohnt haben, aber es war schon etwas unwirklich, als immer weniger Plätze übrig blieben, auf denen wir sein konnten“, erzählt Kevin Goller. Und dann war er plötzlich da - der Titel.

 

 

 

 

Traum von der Qualifikation

Ein bisschen träumen sie jetzt bei den Salt Crystals. Am Samstag, 6. Mai finden die Deutschen Meisterschaften in Mühlheim an der Ruhr statt. Ihren Landestitel erreichten Crystals Xplosion mit 103 Punkten - so viele wie kein anderes bisher qualifiziertes Team.

„Wenn also alles glatt geht und die anderen so wie bisher sind, könnte es klappen“, sinniert Trainerin Sandy Kögler. Dann würden sich die Heilbronner sogar direkt für die WM qualifizieren, da die EM in Litauen wegen des Ukraine-Krieg abgesagt wurde.

 

Bericht: Stefanie Pfäffle, Heilbronner Stimme

 

 

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