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Frank Stäbler: „Bronze ist das neue Gold“

Er hat es geschafft. Zwar hat die Olympia-Medaille, die um Frank Stäblers Hals hängt, nicht die erhoffte Farbe Gold, sondern „nur“ Bronze, doch der frischgebackene Medaillengewinner von Tokio ist mehr als happy und sagt: „Für mich ist diese Bronzemedaille wie eine olympische Goldmedaille. Bronze ist das neue Gold.“

Fünf Jahre lang hatte der dreifache Weltmeister sein Leben nach dieser einen Medaille ausgerichtet. Der RED DEVIL hatte alles gewonnen, was es zu gewinnen gab – alles, außer einer Medaille bei den Olympischen Spielen. Da seine Gewichtsklasse 72 kg für Tokio aus dem Olympischen Programm gestrichen worden war, musste Frank Stäbler in der Klasse bis 67 kg ran, um noch eine Chance auf den Gewinn einer Olympiamedaille zu haben. Ganze acht Kilogramm musste der Musberger von seinem Normalgewicht 75 kg abbauen – eine Tortur für Körper und Geist.

Und fast hätte ihn die extreme Gewichtsreduktion seinen Traum gekostet. Im Viertelfinale gegen Mohammadreza Geraei hatte er bereits mit 4:0 und 5:2 geführt, ehe der iranische Juniorenweltmeister von 2019 aufgrund einer Verwarnung Stäblers 45 Sekunden vor Kampfende auf 5:5 ausgleichen konnte. Stäbler, am Ende seiner Kräfte, konnte keinen weiteren Punkt mehr erzielen und unterlag aufgrund der letzten Wertung in einem Kampf, den er eigentlich beherrscht hatte.

Durch die Tatsache, dass Geraei ein paar Stunden später das olympische Finale erreichte, rutschte „Fränky“ in die Hoffnungsrunde und konnte so doch noch in den Kampf um die Bronzemedaille eingreifen. In der Hoffnungsrunde räumte er den Kolumbianer Julian Horta Acevedo mit einem Überlegenheitssieg aus dem Weg, ehe er im „kleinen Finale“ gegen Ramaz Zoidze aus Georgien um Bronze ringen durfte.

Mit einem unbändigen Willen und dem Bewusstsein, dass dieser eine Kampf die letzte Chance seiner Karriere auf eine Olympiamedaille sein würde, kämpfte sich der 32-Jährige „auf der letzten Rille“ zum Sieg, nachdem sein Vorsprung gegen den Georgier von 5:0 auf 5:4 geschrumpft war.

Mit einem Urschrei brüllte Frank Stäbler allen Druck der letzten fünf Jahre in die Halle von Tokio hinaus, ehe er sich auf die Matte setzte, die Ringerschuhe auszog, auf die Matte stellte und als strahlender Bronze-Gewinner auf Socken die Kampfzone verließ. „Ich hatte immer gesagt, am 4. August 2021 endet meine internationale Karriere und die Schuhe werden in Tokio stehen bleiben“, erklärte Frank Stäbler diese Szene im Fernsehen.

Auch für die RED DEVILS Heilbronn hat die Bronzemedaille eine besondere Bedeutung. Abteilungsleiter Jens Petzold: „Wir sind unglaublich stolz auf Fränky. Wenn er mit der Medaille zu uns in die Römerhalle kommt, wird uns das alle nochmal besonders pushen. Wir freuen uns, dass er nochmal eine Saison für uns ringt und seine Karriere im Trikot der RED DEVILS beenden wird.“

Eine besondere Ansage hatte der Olympia-Dritte im Interview mit der Sportschau für die Fans der RED DEVILS parat: „Ich freue mich auf meine Abschiedstournee bei meinen RED DEVILS in Heilbronn, für die ich so gut wie jeden Kampf machen werde. RED DEVILS-Fans, seid gespannt – der Medaillengewinner kommt!“

 

(Foto: Tom Weller/24passion)

 

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