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RED DEVILS: Julian Reuter übernimmt die Geschäftsstelle / Rechtliche Schritte gegen den DRB

Im Rahmen einer Pressekonferenz haben die RED DEVILS Heilbronn am Freitag mit Julian Reuter den neuen Leiter ihrer Geschäftsstelle vorgestellt. Außerdem gab der Ringer-Bundesligist bekannt, dass man inzwischen über die Ludwigsburger Rechtsanwaltskanzlei Schickhardt rechtliche Schritte gegen den Deutschen Ringer-Bund wegen des Punktabzugs gegen Mainz in die Wege geleitet hat.

 

„Nach drei sehr intensiven Jahren Bundesliga bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich mich wieder verstärkt um mein Unternehmen kümmern muss“, sagte RED DEVILS-Chef Jens Petzold. „Deshalb muss ich einen Großteil meiner täglichen Aufgaben abgeben. Ich bin noch für ein Jahr als Abteilungsleiter gewählt und werde dieses Amt auch bis zum Ende ausführen, dann jedoch nicht mehr zur Wahl stehen. Die Suche nach einem Nachfolger als Abteilungsleiter läuft und es fanden schon einige Gespräche statt.“

 

An seine Stelle als „Frontmann“ der RED DEVILS tritt ab sofort Julian Reuter, der sich bereits seit Anfang Januar in die Themen Sponsoring und Organisation einarbeitet und gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Jürgen Koch die rechtlichen Schritte gegen den DRB eingeleitet hat.

 

Der 32-jährige gebürtige Braunschweiger wuchs in Hildesheim auf und studierte in Salzgitter Sportmanagement. Über ein Praktikum verschlug es ihn in die Pfalz zum 1. FC Kaiserslautern, wo er zweieinhalb Jahre lang in verschiedenen Positionen tätig war und sich unter anderem um Lizenzierungsthemen gekümmert hat. „Ich konnte mich bei den letzten Hauptrundenkämpfen sowie in den viel zu kurzen Playoffs vom Potenzial überzeugen, das in den RED DEVILS sowie auch in der Region steckt“, so der Vater eines knapp zweijährigen Jungen.

 

Eine der ersten Aufgaben von Julian Reuter war die Aufarbeitung des DRB-Urteils zum Punktabzug gegen Mainz. „Am 16. Januar hat unser Rechtsanwalt ein Schreiben an das Präsidium des Deutschen Ringer-Bundes geschickt. Darin steht, dass wir mit dem Urteil nicht einverstanden sind. Dies haben wir entsprechend begründet und haben dem DRB eine Frist gesetzt, in der wir eine entsprechende Reaktion erwarten. Es geht uns um eine gerechte Behandlung durch den Verband sowie um eine Kompensationszahlung“, erklärt Reuter.

 

Jürgen Koch betont, dass dem Deutschen Vizemeister von 2018/19 nicht daran gelegen ist, einen Streit mit dem DRB vom Zaun zu brechen oder den Verband zu schädigen: „Das Kampfgericht hat unseren Ringer Hammet Rüstem zum Kampf zugelassen und das ist nun mal Fakt. Und ein DRB-Arzt hat attestiert, dass es sich nicht um eine zu ahndende Hautveränderung handelt – das haben im Nachhinein übrigens auch noch zwei unabhängige Fachärzte bestätigt. Es kann nicht sein, dass dann jemand vom Rechtsausschuss kommt und eine solche Tatsachenentscheidung einfach so überstimmt. Ein Richter an einem ordentlichen Gericht würde auch nie eine fachliche Entscheidung treffen, ohne vorher einen Gutachter hinzuzuziehen.“

 

Generell stellen die Verantwortlichen den Passus zum Thema Hautveränderungen in den Bundesliga-Durchführungsbestimmungen in Frage. „Vom Grundsatz her ist es richtig, dass man Ringer vor ansteckenden Hautkrankheiten schützt. Aber wenn das Urteil heute so bestehen bleibt, entdeckt morgen ein anderer an der Waage bei einem Ringer einen Pickel, behauptet, dass dieser ansteckend ist und verlangt ein Attest. Hier müssen die Richtlinien überarbeitet und rechtssicher gemacht werden“, sagt Jens Petzold.

 

Mit den rechtlichen Schritten gegen den Deutschen Ringer-Bund wollen die RED DEVILS aber auch ein Zeichen setzen. „Letztes Jahr gab es beim Playoff-Duell von Adelhausen gegen Burghausen eine ominöse Rechtssprechung, die Adelhausen das Finale gekostet hat. Diesmal hat es uns erwischt. Es kann nicht sein, dass jedes Jahr solche Dinge den Sport beeinflussen. Irgendwann muss sich mal jemand dagegen wehren“, so Jürgen Koch.

 

Jens Petzold geht es vor allem auch um das Gesamtbild, das der Ringsport abgibt. Man arbeite seit Wochen mit Hochdruck daran, zwischen dem DRB und der Deutschen Ringer-Liga zu vermitteln und an der Außendarstellung des Sports zu arbeiten. „Wir wollen eigentlich erreichen, dass unser schöner Sport nicht mehr nur mit Negativschlagzeilen in der Zeitung steht. Unser Ziel ist es, den Ringsport wieder dorthin zurück zu bringen, wo er früher mal war. Und dann kommt der Verband mit einem solchen Hammer daher. Hier müssen dringend sowohl die Richtlinien als auch einige Strukturen im Verband überarbeitet werden, damit solche willkürlichen Ungerechtigkeiten künftig nicht mehr vorkommen. So kann unser Sport nicht weitermachen. Wir sind uns bewusst, dass unser rechtliches Vorgehen gegen den DRB jetzt auch für entsprechende Schlagzeilen sorgt. Aber wir hoffen, dass wir damit am Ende Dinge bewirken, auf deren Basis der Ringsport wieder in ein positives Licht gerückt wird.“

 

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