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RED DEVILS: Tabellenführer nach Sieg gegen Mainz

Einen Tag nach dem 26:3-Sieg gegen den RV Lübtheen waren die RED DEVILS Heilbronn auch im Nachholkampf gegen den ASV Mainz 88 erfolgreich. Die rund 800 Zuschauer in der Römerhalle sahen einen bis zum Ende spannenden Kampf zweier Spitzenteams, die beste Werbung für den Ringersport betrieben. Am Ende triumphierten die RED DEVILS knapp mit 14:12 und übernahmen damit die Tabellenführung der Bundesliga Nordwest.

 

Der Abend begann für die Hausherren mit einem Rückstand, denn Levan Metreveli musste sich im ersten Kampf dem türkischen Olympioniken (9. Platz 2012 in London) Ahmet Peker geschlagen geben. Gleich im zweiten Kampf kam es dann zum mit Spannung erwarteten Duell der letztjährigen Teamkollegen Eduard Popp und Etka Sever. Letzterer war zur neuen Saison von der 98kg- in die 130kg-Klasse gewechselt, brachte aber fast 25 Kilogramm weniger auf die Waage als sein Kontrahent. Eduard Popp startete aktiv in den Kampf, es dauerte jedoch fast bis zur Pause, ehe er durch Passivität des Gegners den ersten Punkt ergattern konnte. Auch das 1:1 und 2:1 resultierten aus Strafpunkten durch Passivität, eher sich der Lokalmatador mit einer Zwei-Punkte-Wertung den 4:1-Sieg und damit zwei Mannschaftspunkte zum 2:2 sichern konnte.

 

Den wohl spannendsten und spektakulärsten Kampf des Abends lieferte sich Neuzugang Dustin Scherf bei seinem Heimdebut gegen Ilir Sefaj. Die beiden Kontrahenten beharkten sich mit allen erlaubten und teils auch unerlaubten Mitteln, wodurch sich ein höchst emotionaler Kampf mit allerhand Nickligkeiten entwickelte, aus dem unter anderem Scherf eine tiefe Kratzspur am Nacken davon trug. Kampfrichter Karl-Peter Schmitt musste die beiden Akteure mehrfach zur Räson rufen. Erst als er beiden die rote Karte androhte, besannen sich diese wieder auf den eigentlichen Kampf, in dem Sefaj zur Halbzeit 0:1 in Front lag. Nach dem zwischenzeitlichen 1:1 ging der Mainzer nach 4:45 Minuten erneut mit 1:2 in Führung. 36 Sekunden vor dem Ende erzielte Scherf dann aber eine Zweier-Wertung zum 3:2, der der Leipziger mit dem Schlussgong einen weiteren Zweier folgen ließ, was einen 5:2-Punktsieg und damit zwei Mannschaftspunkte für die RED DEVILS Heilbronn zum 4:2 bedeutete.

 

Im Freistil bis 98 kg kam zum ersten Mal Müren Mutlu für die RED DEVILS zum Einsatz, der von Gabriel Stark jedoch schon nach wenigen Sekunden überrumpelt wurde und einem frühen 0:6-Rückstand hinterher rennen musste. Von diesem Rückschlag erholte sich der 29-jährige Türke nicht mehr und unterlag mit 0:11. Die Gäste rissen damit die Führung wieder an sich.

 

Dass die Gastgeber dennoch mit einer Führung in die Pause gehen konnten, hatten sie George Bucur zu verdanken. Der Rumäne erkämpfte sich einen 4:0-Punktsieg gegen Niklas Dorn, so dass es beim Stand von 6:5 in die Pause ging.

 

Bevor die zweite Halbzeit begann, heizten die Cheerleader der Salt Crystals den an diesem Abend begeistert mitgehenden Fans mit atemberaubenden Akrobatik-Einlagen ein.

 

Nach der Pause trat Pascal Eisele eine weitere Schicht als Kurzarbeiter an. Nach seinen beiden Schultersiegen in Düren-Merken und gegen Lübtheen hatte der WM-Dritte schon nach zwei Minuten gegen Ercihan Albayrak ein 14:0 hingelegt, eher er sich am Finger verletzte und einen Gang zurückschalten musste. Dennoch war nach 3:14 Minuten Schluss - Eisele holte mit Technischer Überlegenheit vier Mannschaftspunkte zum 10:5.

 

Dass ein Fünf-Punkte-Vorsprung im Ringen nicht viel bedeuten muss, bekamen die Zuschauer in den nachfolgenden drei Kämpfen zu sehen. Erst warf Christian Fetzer seine ganze Erfahrung in den Ring, um seinem Gegner Yasin Yeter nur einen 3:0-Sieg und dem ASV Mainz 88 lediglich zwei Mannschaftspunkte zum 10:6 zuzugestehen. Dann konnten die Rheinland-Pfälzer durch einen TÜ-Sieg von Abdulkadir Özmen gegen André Timofeev mit 10:11 in Führung gehen, ehe Timur Bizhoev gegen seinen russischen Landsmann Kamal Malikov einen weiteren Punkt auf das Haben-Konto der Mainzer verbuchte.

 

Beim Stand von 10:12 hing nun alles von Frank Stäbler ab. In seinem Kampf gegen Ruben Härle hätte es jedoch schon an ein Wunder grenzen müssen, wenn der Doppelweltmeister nicht noch die Kohlen aus dem Feuer geholt hätte. Stäbler gab sich keine Blöße, wirbelte den 19-Jährigen durch die Luft, siegte nach 2:21 Minuten mit Technischer Überlegenheit und sicherte mit den gewonnenen vier Mannschaftspunkten den 14:12-Sieg für die RED DEVILS Heilbronn. "Ich hatte eigentlich den top Georgier als Gegner erwartet. Wenn man dann aber gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner antreten muss, ist das nicht unbedingt leichter - denn die Jungs können ja alle auch ringen. Da steigt dann auch der Druck, denn alle erwarten von mir, dass ich den Vierer hole. Das ist mir dann auch gelungen. Die Fans haben zwar nicht den qualitativ hochwertigsten Kampf gesehen, aber dafür spektakuläre Techniken und ich hoffe, ich konnte ihnen damit ein bisschen etwas für ihre Unterstützung zurückgeben", sagte Stäbler nach dem Kampfende.

 

Auch Trainer Andrei Puscas zeigte sich hochzufrieden mit dem Ergebnis: "Das waren heute absolut hochklassige Kämpfe. Die Schlüssel zum Sieg waren der Sieg von Dustin Scherf gegen Ilir Sefaj sowie der Kampf von Kamal Malikov, der gegen Bizhoev nur zwei Punkte abgeben durfte, was er dann auch geschafft hat. Ich freue mich, dass wir heute erstmals gegen Mainz gewinnen konnten."

 

Auch diesmal bleibt den RED DEVILS bis zum nächsten Kampf nur wenig Zeit zur Erholung. Bereits am Mittwoch (15 Uhr) treten sie beim Tabellenfünften SV Alemannia Nackenheim an. "Dort erwartet uns ein offener Kampf, denn Nackenheim wird alles tun, um uns zu schlagen. Aber wir fahren nicht dorthin, um zu verlieren. Wir werden eine starke Mannschaft aufbieten und wollen dort gewinnen", gab Andrei Puscas zu Protokoll.

 

Im Vorkampf besiegte die zweite Mannschaft der RED DEVILS den TSV Herbrechtingen II in der Landesklasse mit 24:9.

 

Foto: Frank Stäbler begeisterte die Zuschauer mit spektakulären Techniken. (Bild: Marcel Tschamke)

 

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